2. - 9. Februar 2025

Am Sonntag den 2. Februar machte ich nochmals einen kurzen Spaziergang zum nördlichen Teil der Insel, den ich bei meinem ersten Spaziergang aus Zeitgründen nicht mehr schaffte. Dabei entdeckte ich weitere kleinere Sandstrandabschnitte, die wenig besucht, aber trotzdem traumhaft schön waren. Aber auch begegnete ich der Müllhalde der Insel, wo offen ständig ein kleines Feuer schmorte und die Trennung von Abfall überhaupt kein Thema zu sein scheint!

Zum Abendessen verabredete ich mich mit Claudia und Thomas im gutbesuchten besten Restaurant der Insel (das einzige wo man noch am Abend etwas essen konnte): das Restaurant des Staniel Cay Yacht Club.

Das Essen war gut aber teuer.

Am Montag unternahm ich nochmals einen Spaziergang zur "wilderen" Ostseite der Insel, wo die Brandung, wegen den vorherrschenden Winde aus Ost stärker den schönen Sandstrand umspülte.

Bevor ich wieder zurück aufs Boot ging, genehmigte ich mir noch eine leckere Pizza Margherita im Restaurant des Yacht Clubs.

Am Dienstag, nach dem Frühstück, stattete ich nochmals einen Besuch bei Naïa ab; wir entschieden uns dann am nächsten Tag weiter zu segeln.

Am Mittwoch nahm ich noch gemütlich mein Frühstück ein, denn ich hatte vor beim Tankstellendock der Marina meinen Wassertank nachzufüllen, wollte jedoch warten bis die Gezeitenströmung ein bisschen nachliess...

Da ich für das Betanken mich hintenanstellen musste, lichtete ich den Anker um ca. 10:30Uhr trotz starker Flutströmung.

Das Halten des Bootes in der Strömung verlangte von mir volle Konzentration, denn die Zufahrt zum Treibstoffdock war relativ schmal und die Strömung schiebte von hinten an.

Es verging eine gefühlte Ewigkeit bis ich schliesslich die Möglichkeit bekam, mich am Dock festzumachen.

Dabei entschied ich mich weder das Bug- noch das Heckstrahlruder zu gebrauchen.

Nach einem relativ wilden Manöver schaffte ich es doch noch relativ souverain die Anlegeleinen dem Dockpersonal hinüber zu werfen.

Für $0.40 pro Gallone Wasser füllte ich meinen Tank und fuhr anschliessend ins offene Meer hinaus, wo ich bald meine Segel setzte und bei mässiger Krängung mit 7 bis 8 Knoten dem 17sm entfernten Farmers Cut entgegensegelte.

Die Wellen waren nicht sehr hoch aber kurz von seitlich vorne, sodass das Wasser doch über den Bug spritzte.

Der Farmers Cut ist eine enge Passage zwischen zwei Cays um in die ruhigeren Gewässer der Westseite zu gelangen. Dabei war es ein wilder Ritt durch die Einfahrt, da Wind gegen Strömung eine unruhige See hervorbrachte.

Nach einem moderaten Adrenalinstoss war ich schnell im ruhigen Gewässer und liess mein Anker in ca. 4m Tiefe herunter.

Noch vor dem Abend stattete ich einen Besuch der ca. 1.5sm weiter nördlich ankernden Naïa ab und war überrascht, wie zahlreich die Segelboote an dieser Stelle lagen: ich schätzte, dass es mindestens 60 sein mussten...!?

Ich war dann froh, zurück auf der MiAdelita, dass ich sozusagen alleine auf weiter Flur vor Anker lag!

Am darauffolgenden Morgen gönnte ich mir einen Schwumm im glasklaren Wasser und nutzte die Gelegenheit zu schauen, ob der Anker sich gut eingrub. Hat er aber leider nicht, da entgegen meiner Erwartung der Seegrund relativ kompakt war.

Ich machte mir aber trotzdem keine Sorgen, denn die Wetteraussichten versprachen schwachen bis moderaten Wind und eine starke Strömung war an dieser Stelle nicht zu erwarten.

Nach dem Frühstück machte ich mich mit dem Dinghi auf die kleine Insel "Little Farmers Cay" zu erkunden.

Im kleinen Fischerhafen machte ich das Dinghi an einem Dock fest und machte mich zu Fuss auf, auf die andere Seite der Insel zu laufen, wo nach 20 Minuten sich ein Restaurant an einem wunderschönen Sandstrand befand. Und gleich hinter dem Restaurant befand sich eine Flugpiste, die die gesamte Breite der Insel beanspruchte.

Das Restaurant war auch der Haupttreffpunkt auf der Insel für all die Segler, die vor der Insel ankerten. So kam es, dass es dort ein Wiedersehen mit Claudia und Thomas gab und wir am späteren Nachmittag gemeinsam den Sonnenuntergang bei einem leckeren Fischgericht genossen.

Ab Freitag war dann ein Festival auf der Insel angesagt, welches jährlich stattfindet und als Hauptattraktion eine Segelregatta mit typischen lokalen Segelboote bot.

Das Hauptereignis fand dann wieder im Strandrestaurant statt, wo sich schon vor 11Uhr fast die ganze Seglergemeinschaft bei lauter Musik, Getränke und Essen einfand.

Nach erfolgten ersten Lauf der Regatta entschlossen wir uns, d.h. 

Claudia Thomas und ich uns eine Grotte auf der gegenüberliegenden Insel anzuschauen.

Nach einem kurzen Lauf vom Strand bis zum höchsten Punkt der Insel (geschätzte 20 Meter Höhendifferenz) fanden wir alsbald den Eingang zur Höhle, die überraschend gross sich auftat.

Nach einem kurzen Abstieg in der Höhle gelangte man ans Wasser, welches sehr wahrscheinlich vom Meer gespissen wurde.

Auch ein paar Fledermäuse nannten diese Höhle ihr Zuhause.

Zurück am Strand streikte der Motor des Dinghis der Naïa, sodass wir zurück zur Naïa rudern mussten.

Zum Glück war es nur eine kurze Strecke und die See ruhig und der Wind sanft.

Den Abend verbrachte ich dann zurück auf der MiAdelita und machte kleine Unterhaltsarbeiten an meiner Ankerwinsch.

Abendstimmung am Ankerplatz in Staniel Cay.
Abendstimmung am Ankerplatz in Staniel Cay.
Blick auf die Ostseite von Staniel Cay.
Blick auf die Ostseite von Staniel Cay.
Ankerplatz bei Little Farmers Cay.
Ankerplatz bei Little Farmers Cay.
Im Hafen von Little Farmers Cay.
Im Hafen von Little Farmers Cay.
Kurzer Spaziergang um den Little Farmers Cay.
Kurzer Spaziergang um den Little Farmers Cay.
Auch im "Paradies" stösst man auf unschöne Seiten...
Auch im "Paradies" stösst man auf unschöne Seiten...
Mit Claudia und Thomas im Ty's Restaurant auf Little Farmers Cay.
Mit Claudia und Thomas im Ty's Restaurant auf Little Farmers Cay.
Alljährliche Regatta mit einheimische Segelboote.
Alljährliche Regatta mit einheimische Segelboote.

Ich erwachte früh am Samstagmorgen ohne das ständige Kratzen der Ankerkette am Meeresgrund während das Boot schwoite, wie dies in den letzten Nächten der Fall war.

Mit der Zeit wurde mir das zu nervig, sodass ich ein altes T-shirt zur Dämpfung zwischen Ankerkette und erste Umlenkrolle stopfte: dies war effektiv genug, um zu verhindern, dass die Kratzgeräusche sich aufs Boot durch das Ankergeschirr übertrugen.

Nach dem Frühstück machte ich mich mit dem Dinghi auf hinüber zur Naïa. Ich nahm mein elektrischen Aussenbordmotor mit in der Hoffnung, dass er für Thomas und Claudia als Ersatz für ihren defekten Motor dienen könnte.

Thomas war schon den ganzen Morgen daran, seinen Aussenbordmotor auseinander zu nehmen, um ihn auf Herz und Niere zu prüfen. Aber leider hatte er keinen Erfolg. Aber kaum war ich angekommen, versuchte er nochmals den Motor zum laufen zu bringen und plötzlich sprang er an! Offensichtlich gab es einen Wackelkontakt im Zündschlüssel...!?

Mit beiden Dinghis machten wir uns anschliessend auf zu einer empfohlenen Schnorchelbucht in ca. 4sm Entfernung, die dann jedoch eher den Erwartungen nicht entsprach, ausser dass wir einen mittelgrossen Rochen ganz nah erleben durften.

Nach diesem Ausflug lud ich beide noch zu einem Bier aufs Boot und verabschiedeten uns vor Sonnenuntergang.

Mit Claudia und Thomas zum Schnorcheln an der Südspitze von Big Farmers Cay.
Mit Claudia und Thomas zum Schnorcheln an der Südspitze von Big Farmers Cay.
Ausflug in eine Grotte in der Nähe von Little Farmers Cay.
Ausflug in eine Grotte in der Nähe von Little Farmers Cay.
Ausflug zur Grotte...
Ausflug zur Grotte...
Einer der vielen einsamen Strände in den Exumas.
Einer der vielen einsamen Strände in den Exumas.
Ausgedehnter Sandstrand auf Big Farmers Cay bei Ebbe.
Ausgedehnter Sandstrand auf Big Farmers Cay bei Ebbe.

Wie am Vortag mit Claudia und Thomas abgemacht, starteten wir eine weitere Passage entlang der Exumas um 10Uhr Richtung Südosten.

Ziel war ein weiterere Schnorchel-spot in der Nähe von Lee Stocking Island in ca. 13sm Entfernung.

Wie schon in den vorherigen Passagen musste ich die Route auf der Ostseite der Inselkette wählen. Diesmal jedoch fuhr ich in Begleitung der Naïa, die auch diese Route vorzog.

Nach einem moderaten Schauckeln bei dem Durchgang zwischen den Inseln, setzte ich kurz danach die Fock- und das Grosssegel und segelte hart am Wind bei ca. 10 Knoten mit einer Geschwindigkeit über Grund von durchschnittlich 6 Knoten.

Eine direkte Linie zu segeln bis zum Adderly Cut, wo es dann wieder zur Westseite hindurch ging, war nicht möglich, sodass ich zweimal kreuzen musste.

Diesmal waren, im Gegensatz zu den vorherigen Passagen, viele Segler auf dieser Route unterwegs, die allerdings fast ausnahmslos den Motor zur Hilfe nahmen.

Ich segelte noch durch die enge Passage bevor ich hinter Lee Stocking Island das Segel einrollte und den Motor für das Ankermanöver startete.

Der Anker grub sich schnell in den sandigen Grund ein und es stand nichts mehr im Wege für eine ruhige Nacht, denn auch der Wind wurde noch schwächer.

Im Hintergrund der Adderly Cut, Eingang zur ruhigen Seite der Inselkette.
Im Hintergrund der Adderly Cut, Eingang zur ruhigen Seite der Inselkette.
Lee Stocking Island auf der linken Seite, hinter der ich meinen Anker setzte.
Lee Stocking Island auf der linken Seite, hinter der ich meinen Anker setzte.
Schöne Abendstimmung hinter Lee Stocking Island mit der MiAdelita im Vordergrund.
Schöne Abendstimmung hinter Lee Stocking Island mit der MiAdelita im Vordergrund.

10. bis 18. Februar 2025

Heute Montag wollten Claudia, Thomas und ich zu einem empfohlenen Schnorchelspot mit dem Dinghi fahren. Ich entschied mich jedoch gleich nach dem Frühstück weiter nach George Town zu fahren, da ich erstens mein Dinghi für die Fahrt zum Schnorchelspot vorbereiten musst und ich den Aufwand scheute und zweitens nicht viel Neues unter Wasser vom neuen Spot erwartete. So fuhr ich, nachdem ich noch schnell zur Naïa hinübergeschwommen bin und zurück, ca. um 10Uhr los und die Naïa auch gleich dicht hinter mir.

Ich setzte sogleich die Segel und stoppte die Maschine, die ich dann erst beim Ankern in George Town startete. Das heisst, obwohl der Wind nicht im idealen Winkel zur Fahrtrichtung wehte, kam ich trotzdem zeitweise zügig unter Segel voran.

Diesmal waren viele Segler in der gleichen Richtung unterwegs: hinter mir zählte ich 28 und vor mir 15 Segelboote!

Schon bei der Anfahrt nach George Town sah ich den "Wald" an Masten, sodass ich mich entschied, am Rande des Ankerfeldes mein Anker zu setzen.

Ankunft am Ankerplatz bei George Town.
Ankunft am Ankerplatz bei George Town.
Lichter der ankernden Segeljachten bei George Town in den Abendstunden.
Lichter der ankernden Segeljachten bei George Town in den Abendstunden.

Am Dienstag machte ich mich nach dem Frühstück auf, den ca. 1sm vom Ankerplatz entfernten Ort George Town zu besuchen.

Da gewisse Lebensmittel auf dem Boot zur Neige gingen, wollte ich mir den kleinen Supermarkt im Ort anschauen, ob ich mich dort auch gut verproviantieren könnte.

Ich war positiv überrascht vom Warenangebot! Sogar meine geliebten Maistortillas, die ich in den grossen Läden in Nassau nicht gefunden hatte, waren hier im Angebot!

Nach einen kurzen Spaziergang durch das doch sehr kleine Dorf, kaufte ich noch die nötigen Lebensmittel ein und fuhr mit dem Dinghi zurück zum Boot. Dabei musste ich gegen Wind und Welle ankämpfen, was sich mit so einem kleinen Boot wie ein Sturm anfühlte! Auch wenn ich doppelt soviel Zeit als auf dem Hinweg brauchte, kam ich sicher und relativ trocken zurück auf die MiAdelita.

Der Dinghy-Dock in George Town in einer geschützten Lagune.
Der Dinghy-Dock in George Town in einer geschützten Lagune.
Sicht auf eines von mehreren Ankerfelder nahe George Town.
Sicht auf eines von mehreren Ankerfelder nahe George Town.
Strand mit glasklarem Wasser in George Town.
Strand mit glasklarem Wasser in George Town.

Am Mittwoch schrieb mir Markus von der Okeanos, die schon seit letzter Woche hier ankerten, dass es in einem bekannten Strandlokal am Nachmittag eine sogenannte Vollmondparty veranstaltet wird. So machte ich mich am Nachmittag mit dem Dinghi auf, mich zum Sozialevent mit meinen Seglerkollegen von der Okeanos und der Naïa zu einem Drink im Strandrestaurant "Chat&Chill" zu treffen.

Im Strandrestaurant war schon viel los als ich ankam: 3 Beachvolleyball-Plätze waren schon voll besetzt und viele Kinder rannten umher. Auch gleich am Wasser gab es eine Stelle, wo sich Rochen regelmässig versammelten um gefüttert und gestreichelt zu werden.

Am Abend kam ich dann erst wieder in der Dunkelheit zurück zum Boot.

Einer von unzähligen schönen Sandstrände auf dem Weg zu Chat&Chill Restaurant.
Einer von unzähligen schönen Sandstrände auf dem Weg zu Chat&Chill Restaurant.
Einer von vielen kurzen Wanderwege durch den Busch auf Stocking Island gegenüber von George Town.
Einer von vielen kurzen Wanderwege durch den Busch auf Stocking Island gegenüber von George Town.
Beim füttern von Rochen beim Chat&Chill Restaurant.
Beim füttern von Rochen beim Chat&Chill Restaurant.

Am Donnerstag gönnte ich mir ein Mittagessen bei Chaz&Chill: die Spare ribs mit Pommes und coleslaw waren wirklich lecker zu einem vernünftigen Preis.

Danach machte ich mich auf den Weg die Naïa und die Okeanos zu besuchen, bei denen ich aber niemanden vorfand. So begab ich mich zu einen Strand, von wo man zur höchsten Erhebung der Insel hinaufgehen konnte. Per Zufall traf ich Claudia und Thomas auf dem Gipfel der Erhebung, wo ein kegelförmiges Monument sich befand und von wo man einen wundervollen Blick auf das Meer und die umliegenden Inseln geniessen konnte.

Nochmals bei Chat&Chill bei den Rochen...
Nochmals bei Chat&Chill bei den Rochen...
Das Restaurant Chat&Chill auf Stocking Island.
Das Restaurant Chat&Chill auf Stocking Island.
Chat&Chill
Chat&Chill
Ausflug mit Claudia und Thomas auf die höchste Erhebung von Stocking Island mit Gipfelmonument
Ausflug mit Claudia und Thomas auf die höchste Erhebung von Stocking Island mit Gipfelmonument
Blick von oben auf das ausgedehnte Ankerfeld gegenüber von George Town.
Blick von oben auf das ausgedehnte Ankerfeld gegenüber von George Town.
Blick auf den nördlichen Teil von Stocking Island.
Blick auf den nördlichen Teil von Stocking Island.
Am Strand bei Chat&Chill mit Markus und Ute von der Okeanos und Claudia und Thomas von der Naïa.
Am Strand bei Chat&Chill mit Markus und Ute von der Okeanos und Claudia und Thomas von der Naïa.

Freitag war der Tag, an dem Mike zu Besuch ankam: ein treuer Freund aus Deutschland, der schon mehrere Male bei mir auf der MiAdelita war.

Leider verspätete sich seine Ankunft in George Town um 2 Stunden, sodass ich ihn erst gegen 20:00Uhr, das heisst in der Dunkelheit, per Dinghi in im Zentrum abholen konnte. Das heisst, dass ich sehr ungern die 1.3sm lange Überfahrt vom Dinghi Dock zurück zur MiAdelita machen musste.

Um die Abholung noch herausfordernder zu machen, bliess ein relativ starker Ostwind, der nicht nur mir das Vorwärtskommen schwer machte und mich die kurze, steile Welle immer wieder mit Spritzer durchnässte, auch eine der Schwimmer-Kammern des Dinghys ein Leck hatte, sodass ich immerwieder aufpumpen musste.

Aber schlussendlich kamen wir beide doch heil auf der MiAdelita an, auch wenn ein wenig nass...!

Am Samstag machte ich mich mit Mike zum Chat&Chill Restaurant auf, wo wir unser verspätetes Mittagessen einnahmen. Dabei liessen wir das Dinghy am von der MiAdelita nächstgelegenen Strand und machten uns entlang des Strandes zu Fuss zum Restaurant.

Dort trafen wir Claudia und Thomas von der Naïa und Markus und Ute von der Okeanos.

Am Sonntag mussten wir noch letzte Einkäufe in George Town machen, um die Lebensmittelvorräte auf dem Schiff aufzustocken.

Am Montag zogen wir unser Anker gegen 10Uhr hoch und machten uns auf unsere 25sm weite Passage nach Long Island.

Es war schwacher Wind vorausgesagt, aber wir konnten doch fast die gesamte Strecke ausschliesslich mit Windkraft hinter uns bringen.

Nach ca. 4 Stunden liessen wir den Anker sehr nah am wunderschönen Sandstrand der Calabash Bay auf Long Island in ca. 5 Meter tiefe hinunter.

Gleich danach sprang ich ins Wasser, um zum Strand und wieder zurück zu schwimmen, bemerkte aber gleich wie sich eine stattliche Barracude unter dem Schiff fast regungslos aufhielt.

Mike versuchte sofort sie mit der Angel zu fangen und aus dem Wasser zu ziehen, aber der Fisch liess sich nicht übertölpern.

Am späten Nachmittag liefen wir dann ca. 2km entlang des makellosen Sandstrand zum Cape Santa Maria Resort, wo wir im Restaurant zu Abend assen.

In der Dunkelheit liefen wir dann aud der Strasse wieder zum Strandabschnitt zurück, wo wir das Dinghy angebunden hatten.

Abfahrt der MiAdelita aus George Town von der Naïa aus gesehen...
Abfahrt der MiAdelita aus George Town von der Naïa aus gesehen...
Wunderschöner und wenig besuchter Sandstrand auf Long Island...
Wunderschöner und wenig besuchter Sandstrand auf Long Island...
Mike auf dem Spaziergang entlang des Strandes zum Restaurant von Cape Santa Maria Resort.
Mike auf dem Spaziergang entlang des Strandes zum Restaurant von Cape Santa Maria Resort.
Das Cape Santa Maria Resort auf Long Island.
Das Cape Santa Maria Resort auf Long Island.
Mike und ich beim Apero im Cape Santa Maria Resort.
Mike und ich beim Apero im Cape Santa Maria Resort.

Am Dienstag begann der Tag mit noch schwächeren Wind und ruhigerer See.

Ich nahm mir wieder vor das Dinghy nach der Luftleckage zu untersuchen, nachdem ich noch schnell einen Schwumm zum Strand und zurück machte.

Schliesslich hatte ich dann das Loch in der Luftkammer gefunden, konnte es aber nur provisorisch mit einem Kleber abdichten, welcher wohl den Druckabfall ein bisschen bremste, jedoch keine definitive Lösung war.

Wir fuhren dann zu einem anderen Restaurant, welches sich mehr in der Inselmitte befand, das jedoch trotzdem mit dem Dinghy erreichbar war.

Wir wählten einen ungünstigen Zeitpunkt für unser ca. 2sm lange Fahrt, denn es war Ebbe und die zu befahrenden Bucht war nur mit wenig Wasser gefüllt. So kam es, dass der Propeller immerwieder den Sand auf dem Grund aufwirbelte. Trotzdem schafften wir es bis zur Anlegestelle und konnten unser Essen als einzige Kunden im Sunset Restaurant geniessen. Rodney, der Besitzer und Koch, bereitete uns ein Fischgericht zu, welches nicht unbedingt der Hit war, aber wir gerne verspeisten.

Nach einem ausgedehnten Schwatz mit dem 70jährigen Rodney machten wir uns wieder auf, die gleiche Strecke zurück zur MiAdelita in Angriff zu nehmen. Dabei war die Ebbe noch tiefer, wussten jedoch in der Zwischenzeit besser, welches der machbarste Weg durch die Untiefen war.

Den Abend genossen wir bei sehr ruhiger See und schwachem Wind mit dem üblichen wunderschönen Sternenhimmel.

Auf der Fahrt zum Sunset Restaurant musste ich das Dinghy durch seichtes Wasser ziehen, da wir nicht den richtigen Weg durch die Bucht bei Ebbe fanden...
Auf der Fahrt zum Sunset Restaurant musste ich das Dinghy durch seichtes Wasser ziehen, da wir nicht den richtigen Weg durch die Bucht bei Ebbe fanden...
Die Anlegestelle beim Sunset Restaurant.
Die Anlegestelle beim Sunset Restaurant.
Das Sunset Restaurant.
Das Sunset Restaurant.
Im Sunset Restaurant mit Rodney der Besitzer, Koch und Bedienung in Personalunion ist.
Im Sunset Restaurant mit Rodney der Besitzer, Koch und Bedienung in Personalunion ist.
Auf den Rückweg zur MiAdelita bei wunderschönem Sonnenuntergang.
Auf den Rückweg zur MiAdelita bei wunderschönem Sonnenuntergang.

19. bis 21. Februar 2025

Heute Mittwoch segelten wir schon früh los zurück zu den Exumas. Dabei war der Plan eine Nacht in der Emerald Bay Marina zu verbringen anstatt zu ankern, da wir sowieso dort wieder den Wassertank auffüllen mussten.

Die Windvorhersage versprach eine ruhige 31sm lange Überfahrt mit eher schwachen Wind aus südlicher Richtung.

Der Tag begann wunderschön und wir hissten sogleich das Grosssegel und die Genua und gleiteten mit schwachen Wind aber ohne Motor bis zu 6 Knoten dahin.

Da der Wind sogar in den Böen nicht mehr als 15 Knoten zulegte, entschied ich mich wieder einmal den Gennacker zu setzen; ein Vorsegel, welches doppelt so gross wie das Grosssegel ist, also 200 Quadratmeter!

Und die Grösse brachte den Unterschied: wir legten instantan 2.5 Knoten mehr an Geschwindigkeit zu und es machte den ganzen Weg Spass, lautlos und mit wenig Krängung bei bis zu 9 Knoten durch das fast wellenlose Wasser zu gleiten.

Aus diesem Grunde erreichten wir unser Ziel früher als erwartet und wir meldeten uns bei der Marina knapp vor Ankunft an.

Es wurde uns provisorisch der Treibstoffdock zugewiesen, da keine Anlegestelle mit Wasseranschluss verfügbar war, welcher dann später zu unseren definitiven Platz für die Nacht wurde.

Abends machten wir uns auf in eines der zwei Restaurants des der Marina angeschlossenen Resorts abendzuessen; die französische Zwiebelsuppe und insbesondere das Pilzrisotto waren sehr schmackhaft!

Am Steg der Marina in Emerald Bay.
Am Steg der Marina in Emerald Bay.
Wasseranschluss...
Wasseranschluss...
Fahrt durch den Little Farmers Durchstich gen Westen vor Ankunft in Little Farmers Cay.
Fahrt durch den Little Farmers Durchstich gen Westen vor Ankunft in Little Farmers Cay.

Der Donnerstag fing windstill und wolkenlos bei eher warmen Temperaturen an. Noch bevor ich mich aus der Bettdecke schälte, musste ich mich mit kleinsten fliegenden Plagegeister herumschlagen, die sich irgendwie in meine Kajüte verirrt hatten und es auf mein süsses Blut abgezielt haben.

Dies war schlussendlich die Motivation früh aufzustehen, denn eine Gegenwehr im Bett bei der Menge der Angreifer war zwecklos!

Da das Wasser am Treibstoffdock, wo wir festgemacht waren, abgestellt war oder einfach nicht funktionierte, verwies uns das Marinapersonal zu einen anderen Dock, wo wir dann unser Wassertank auffüllen konnten.

Nach dem bezahlen der Rechnung der Marina, machten wir uns auf den Weg zu den in 25sm weiter nordwestlich gelegenen Little Farmers Cay, wo wir dann den darauffolgenden Tag ankernd eine Starkwindphase abwettern wollten.

Obwohl die Windvorhersage schwachen Wind meldete, segelten wir mit Gross und Genua doch bis zu 8 Knoten schnell dem Ziel entgegen.

Der Wind wurde jedoch immer schwächer, sodass wir die letzten 4 Meilen unter Maschine zurücklegen mussten.

Das Meer zeigte sich von seiner friedlichsten Seite und erinnerte an einen See ohne Wind!

Lediglich den Durchstich zwischen zwei Inseln am Schluss der Etappe musste die Maschine dann mehr leisten, denn der Gezeitenstrom war bis zu 2.5 Knoten stark!

Bei über 5 Meter Tiefe setzten wir den Anker in nächster Nähe des kleinen Fischereihafens von Little Farmers Cay und nachdem ich mich mit einem kurzen Taucher über das sichere Eingraben desselben überzeugte, bereiteten wir ein leckeres Abendessen vor und genossen den friedlichen und windstillen Abend.

Der Freitagmorgen begann mit auffrischenden Nordostwind und die Gezeitenströmung an unserer Stelle war wie erwartet relativ stark, denn wir ankerten nicht weit von dem Durchstich zwischen West und Ost der Exuma-Inselkette, wo sich das Wasser durch enge Stellen drängte. Die Gezeitenunterschiede können mehr als einen Meter betragen!

Bei Tagesanbruch entlud sich noch ein Regenguss, der das Boot vom längst fälligen Salz der letzten Wochen befreite.

Um die Mittagszeit machten wir uns mit dem Dinghy zum Hafen und gingen zu dem ca. 800m entfernten Ty's Strandrestaurant zum essen.

Im Restaurant waren wir dann die einzigen Gäste, mussten dann trotzdem über 1 1/2 Stunden auf unser Essen warten, was unsere sonst nicht so aufgehellte Stimmung wegen des bewölkten und eher kühlen Wetters hob. Das Essen war aber schliesslich frisch und sehr lecker!

Auf dem Rückweg zum Dinghy machten wir noch halt in einem anderen Restaurant, um kurz etwas zu trinken.

Die Fahrt zurück zur MiAdelita wurde dann nicht so sehr zur nassen Angelegenheit wie erwartet, obwohl der Wind nochmals an Stärke zunahm und die Wellen doch ein bisschen ungemütlich wurden.

Ty's Strandrestaurant.
Ty's Strandrestaurant.
Strand vor Ty's Restaurant; gleich rechts vom Bild die Flugpiste der Insel...
Strand vor Ty's Restaurant; gleich rechts vom Bild die Flugpiste der Insel...
Willkommen-Schild beim Flugfeld hinter Ty's Restaurant.
Willkommen-Schild beim Flugfeld hinter Ty's Restaurant.
Auf dem Weg von Ty's Restaurant zurück zum Dinghy im Fischereihafen.
Auf dem Weg von Ty's Restaurant zurück zum Dinghy im Fischereihafen.
Ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten...
Ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten...
Restaurant beim Fischereihafen.
Restaurant beim Fischereihafen.

22. bis 26. Februar 2025

Heute Samstagmorgen erwachten wir bei immernoch auffrischenden Wind von Nordosten mit zum Teil heftigen Böen. Ich bemerkte, dass sich der Anker in der Nacht etwas verschoben hatte, da ich offensichtlich doch zu wenig Ankerkette herausliess. Trotzdem war zu keinem Zeitpunkt irgendetwas Gefährliches zu befürchten.

Da der Wind gemäss Vorhersage am Nachmittag etwas nachlassen sollte, entschieden wir uns, nicht vor Mittag die 17sm lange Etappe nach Staniel Cay in Angriff zu nehmen.

Bei doch noch über 20 Knoten Wind verliessen wir unser Ankerplatz und fuhren durch die Meeresenge zwischen zwei Inseln in die bewegte See der Ostseite der Exumas-Inselkette.

Anfänglich mussten wir direkt gegen die zum Teil über 2 Meter hohen Wellen ankämpfen, was uns kurzzeitig einen wilden Ritt bescherte. Aber sobald wir Richtung Norden abdrehen konnten, wurde die Fahrt zusehends sanfter und wir konnten die Segel setzen.

In Staniel Cay ankommend beruhigte sich das Wetter und wir konnten einen relativ ruhigen Abend geniessen und zum Abendessen mit dem Dinghy an Land fahren.

In einem kleinen, sympathischen Restaurant genossen wir frisch zubereitete Gerichte zu einem für Bahamasverhältnisse fasst schon günstigen Preis.

Auf dem Rückweg zur Dinghy-Anlegestelle machten wir noch Halt im Staniel Cay Yacht Club Restaurant für einen letzten Drink. Dabei kamen wir ins Gespräch mit anderen Segler und es entwickelte sich schnell eine emotionale Diskussion über die politischen Verhältnissen in den USA.

Aber der Abend ging dann friedlich zu Ende und wir erreichten die MiAdelita mit dem Beiboot in kurzer Fahrt noch vor 22Uhr.

Samstagmorgen vor der Abfahrt nach Staniel Cay: schön aber windig!
Samstagmorgen vor der Abfahrt nach Staniel Cay: schön aber windig!
Bei der Ausfahrt ins offene Meer bei Farmers Cut.
Bei der Ausfahrt ins offene Meer bei Farmers Cut.
Unterwegs Richtung Staniel Cay.
Unterwegs Richtung Staniel Cay.
Ankerplatz in ruhigen Gewässer bei Staniel Cay.
Ankerplatz in ruhigen Gewässer bei Staniel Cay.
Unser Nachbar in Staniel Cay.
Unser Nachbar in Staniel Cay.
Ein Versorgungsschiff drängte sich zwischen uns und ander ankernde Boote hindurch...
Ein Versorgungsschiff drängte sich zwischen uns und ander ankernde Boote hindurch...
Restaurant des Jacht Clubs.
Restaurant des Jacht Clubs.
In der Bar des Staniel Cay Yacht Club.
In der Bar des Staniel Cay Yacht Club.
Regelmässige Flüge von und nach Staniel Cay und breites Angebot an Charterflüge.
Regelmässige Flüge von und nach Staniel Cay und breites Angebot an Charterflüge.
Hauptstrasse auf Staniel Cay.
Hauptstrasse auf Staniel Cay.
Abendstimmung beim Abendessen...
Abendstimmung beim Abendessen...

Am Sonntagmorgen erwachten wir bei schwachen Wind und nicht ganz wolkenlos. Um 10:30Uhr machten wir uns auf die in ca. 200m vom Boot gelegene "Thunderball Grotte" zu besuchen, wo angeblich eine Szene eines in den 60er Jahren gedrehten James-Bond-Films mit Sean Connery gedreht wurde.

Obwohl ich 2 Wochen vorher schon hier Halt gemacht hatte, waren diesmal mehr Fische vorhanden und der Lichteinfall von Öffnungen in der Decke der Grotte ergab ein bezaubernden Lichteffekt unter Wasser.

Nach der Grotte gingen wir zur "Pig beach" da Mike unbedingt mit den dort relativ wild lebenden Schweine schwimmen wollte.

Bei Ankunft am Strand waren schon zahlreiche Turisten anwesend, die die Schweine fütterten und fotographierten. Und es waf tatsächlich so, dass die Schweine sich schwimmend auf jedes neuankommende Boot stürzten und nach einen Snack bettelten.

Am Nachmittag zurück auf dem Boot warteten wir noch ein paar Schauer ab, bevor wir am Abend wieder zum gleichen Restaurant abendessen gingen.

An der Pig Beach...
An der Pig Beach...
Baden mit den Schweinen am Pig Beach.
Baden mit den Schweinen am Pig Beach.
Im kleinen (und teuren) Lebensmittelladen auf Staniel Cay.
Im kleinen (und teuren) Lebensmittelladen auf Staniel Cay.
Zweiter Besuch im Bottom Restaurant auf Staniel Cay: relativ günstig und gut!
Zweiter Besuch im Bottom Restaurant auf Staniel Cay: relativ günstig und gut!

Am Montag den 24ten ging es weiter nach Compass Cay, eine kurze Strecke von 9sm, wo wir uns die Marina auf dieser privaten Insel anschauen wollten. An einem Andocken in der Marina war nicht zu denken, denn der Preis von $7/Fuss Schiffslänge und Tag untergrub mein finanzielles Wohlbefinden!

Trotzdem war die Fahrt mit dem Dinghy dorthin lohnenswert: die vielen Ammenhaie in der Marina und die vielen Spazierwege auf der Insel rundeten einen attraktiven Besuch ab.

Noch vor Dunkelheit kamen wir zurück zum Boot und genossen den friedlichen Abend.

Ankunft zum Ankerplatz beim Compass Cay.
Ankunft zum Ankerplatz beim Compass Cay.
Mit dem Dinghy auf Landgang bei der Compass Cay Marina.
Mit dem Dinghy auf Landgang bei der Compass Cay Marina.
Unzählige Ammenhaie in der Marina...
Unzählige Ammenhaie in der Marina...
In der Compass Cay Marina.
In der Compass Cay Marina.
Strand an der Ostseite von Compass Cay.
Strand an der Ostseite von Compass Cay.
Gut angelegte Wege auf Compass Cay.
Gut angelegte Wege auf Compass Cay.

Noch in der Nacht auf den 25sten frischte der Südwestwind auf und in den Morgenstunden drückte uns der Wind gefährlich nahe an eine Sandbank mit Untiefe.

Nach dem Frühstück machten wir uns schnell bereit für die Abfahrt nach Shroud Cay bei fast schon stürmischen Winde. Dabei musste noch der Aussenbordmotor des Dinghys abmontiert und an Bord gesichert werden, was zu einer sportlichen Angelegenheit wurde bei der bereits unruhigen See.

Schnell war der Anker gelichtet und wir fuhren wieder hinaus auf das wildgewordene Meer.

An der Durchfahrt zwischen den Inseln von West nach Ost kochte buchstäblich die See, denn der Wind, der gegen die auslaufenden Gezeitenströmung bliess, peitschte das Wasser hoch zu einem unwirtlichen Spektakel.

Der Wind bliess in den Böen bis zu 37 Knoten, sodass ich nur einen ganz kleinen Teil der Fock und des Grosssegels herausnahm. Trotzdem nahm die MiAdelita schnell Fahrt auf über 7 Knoten auf und krängte beträchtlich, da wir hart am Wind, der von Westen wehte, segeln mussten.

Da wir das Dinghy hinterher zogen, tanzte dieses hinter dem Heck der MiAdelita wild umher und füllte sich nach und nach mit Wasser.

Bei der buchstäblich letzten starken Böe passierte es: das Dinghy wurde in die Luft gewirbelt und landete verkehrtherum wieder auf dem Wasser. Durch den Zug des Schleppseils bohrte sich der Bug des Dinghys unter Wasser und erhöhte dadurch den Schleppwiderstand, sodass die Halterungen des Schleppseils am Dinghy rissen und sich mein Beiboot vom Mutterboot verabschiedete...!

An ein Bergen des Dinghys war jedoch nicht zu denken, denn die Wetterverhältnisse machten dies zu einem riskanten Vorhaben! So fanden wir uns damit ab, ohne Dinghy weiterzufahren.

Da wir kein Dinghy mehr hatten, übersprangen wir Shroud Cay und segelten direkt nach Highbourn Cay, wo wir eine geschützte Ankerstelle fanden.

Ein Beiboot ist etwas unerlässliches auf einer Segeljacht, vorallem wenn man vorhat, die meiste Zeit zu ankern und vom Ankerplatz aus mit einem Dinghy an Land zu gelangen.

So musste ich schnell eine Lösung finden; nach mehreren Telefonaten und Kontaktaufnahme mit Seglerfreunden ergab sich eine mehr als befriedigende Alternative: in George Town war ein Kanadisches Ehepaar mit ihrem Motorboot, welches zwei Dinghys hatte und eines loswerden wollte. Nach direkter Kontaktaufnahme mit Roger, der Kanadier, entschied ich mich, gleich am nächsten Tag wieder nach George Town hinunter zu segeln und Mike, der eigentlich am darauffolgenden Samstag von Nassau nach Deutschlsnd zurückfliegen wollte, nun von George Town die Rückreise per Flug nach Nassau antreten wird.

Die "kochende" See bei 30 Knoten Wind kurz nach Abfahrt von Compass Cay.
Die "kochende" See bei 30 Knoten Wind kurz nach Abfahrt von Compass Cay.
Wilder Ritt bei bis zu 37Knoten Wind Richtung Norden...
Wilder Ritt bei bis zu 37Knoten Wind Richtung Norden...
Letztes Photo des Dinghys bevor es sich verabschiedete...
Letztes Photo des Dinghys bevor es sich verabschiedete...
Das Überbleibsel des Dinghys: die Schleppleine!
Das Überbleibsel des Dinghys: die Schleppleine!
Starke Krängung während der Fahrt.
Starke Krängung während der Fahrt.
Ankunft zum Ankerplatz bei Highbourn Cay
Ankunft zum Ankerplatz bei Highbourn Cay
Nachdem sich der Wind beruhigt hatte, gab es eine schöne Abendstimmung.
Nachdem sich der Wind beruhigt hatte, gab es eine schöne Abendstimmung.

Schon früh erwachte ich am 26sten und in kürzester Zeit waren wir bereits auf dem 100sm langen Weg nach George Town.

Nach dem wilden Ritt vom Vortag zeigte sich heute das Meer von seiner freundlichsten Seite, denn inzwischen war der Wind auf mickrige 5 bis 7 Knoten abgeflaut und wehte aus östlicher Richtung. So kam ich mit Segel und unter Hilfenahme der Maschine auf doch über 7 Knoten Geschwindigkeit.

Wir motorsegelten bei schwacher Brise hart am Wind, aber die optimale Segelstellung ermöglichte einen sparsamen Verbrauch von Diesel.

Die letzten 20sm konnte ich dann doch noch den Motor ausschalten, sodass wir noch genussvoll in den späteren Nachmittag hineinsegeln konnten.

Gegen 17Uhr und nach mehr als 70 sm machten wir Halt im Rat Cut an einer geschützten Ankerstelle und genossen den friedlichen Abend mit wunderschönen Sonnenuntergang.

Unser Nachbar beim Ankerplatz bei Rat Cut.
Unser Nachbar beim Ankerplatz bei Rat Cut.
Nach einer ruhigen Passage ein friedlicher Sonnenuntergang.
Nach einer ruhigen Passage ein friedlicher Sonnenuntergang.

27.02. bis 1.03.2025

Am Donnerstag erwachten wir im Rat Cut bei sehr ruhigen Wetterverhältnissen. Einzig der Wind hatte gedreht gegenüber vom Vortag auf Südsüdost, sodass wir auf unseren Weg nach dem 28sm entfernten George Town ihn genau auf der Nase hatten.

Also musste die Maschine auf der gesamten Strecke ihren Dienst verrichten.

Nach 10sm machten wir einen Zwischenhalt bei der Emerald Bay Marina, um den Frischwassertank wieder aufzufüllen.

Obwohl wir während dem gesamten Aufenthalt von Mike keinen einzigen Fisch fangen konnten und jede Gelegenheit nutzten, den Köder ins Wasser zu lassen, gaben wir die Hoffnung nicht auf, beim letzten Teilstück der Reise mit Mike doch noch unser Glück zu versuchen.

Und tatsächlich biss dann endlich ein stattlicher Mahimahi an, der sicher mindestens um die 6kg wog!

Um ca. 14:00Uhr kamen wir in George Town an und liessen den Anker ganz in der Nähe von Roger und Michelles Boot nieder, die mir am Vortag ihr altes Dinghy angeboten hatten.

Nach ca. 2 Stunden tauchten sie mit ihrem Dinghy bei der MiAdelita auf mit dem Ersatzdinghy im Schlepptau.

Für das Dinghy wollten sie kein Geld, dafür schenkten wir ihnen unser Fang, den sie wohlwollend und dankbar als Gegenleistung fürs Dinghy annahmen und bereits am gleichen Abend zubereiteten und genussvoll verschlangen.

Noch bevor es eindunkelte fuhren wir mit dem Dinghy nach George Town, um noch etwas im Exuma Yacht Club Restaurant nachtzuessen.

Zu zweit holten wir unseren Fang an Bord.
Zu zweit holten wir unseren Fang an Bord.
Die blutige Arbeit beim "Schlachten" gehörte leider auch dazu...!
Die blutige Arbeit beim "Schlachten" gehörte leider auch dazu...!
Die Kanadier lieferten mir ihr altes Dinghy (rechts) franko Haus!
Die Kanadier lieferten mir ihr altes Dinghy (rechts) franko Haus!
...bei der Übergabe der "Bezahlung"...
...bei der Übergabe der "Bezahlung"...
Glücklich wieder ein Beiboot zu haben!
Glücklich wieder ein Beiboot zu haben!

Am Freitagmorgen machte ich mich mit dem Dinghy alleine nach George Town auf, um noch einiges an Essen für die nächsten Tage einzukaufen, denn mein Plan war, nachdem ich Mike früh am nächsten Morgen nach George Town für seinen Abflug bringen würde, gleich weiter nach Long Island zu segeln.

Am frühen Nachmittag gingen wir dann zum uns schon wohlbekannten Strandrestaurant Chat&Chill, wo wir gemeinsam mit den Kanadischen Dinghy-Spender ausgezeichnete Spare ribs genossen.

Noch vor Einbruch der Dunkelheit statteten wir noch einen Besuch auf dem Aluminium-Motorboot der Kanadier ab, welches sehr rudimentär eingerichtet war und entsprechend des 50jährigen Alters dementsprechen aussah!

Mit den Kanadier im Chat&Chill beim späteten Mittagessen.
Mit den Kanadier im Chat&Chill beim späteten Mittagessen.

Samstag Morgen bei knapper Dämmerung fuhr ich Mike mit seinen Siebensachen nach George Town, wo schon der Taxi wartete, der ihn zum Flughafen bringen sollte.

Zurück auf dem Boot machte ich auf dem Schiff alles klar, um meine geplante Passage nach Long Island in Angriff zu nehmen.

Bei fasst Windstille fuhr ich unter Maschine los, aber sobald ich die letzten Inselchen hinter mir liess, setzte ich die Segel und schaltete den Motor aus.

Anfänglich machte ich nur gerade 2 Knoten, aber ich liess mich von dem langsamen Fortbewegen nicht aus der Ruhe bringen und genoss das friedliche dahindümpeln.

Es verging jedoch keine halbe Stunde und der Wind schaltete einen Gang höher machte sich mit angenehmen 8 - 10kn aus Südsüdost bemerkbar.

Der Wind kam fast aus idealer Richtung, so beschleunigte die MiAdelita auf zeitweise über 8 Knoten und ich genoss die 25sm lange Fahrt bei ruhiger See.

Um ca. 12:30Uhr erreichte ich die Calabash Bay auf Long Island und setzte den Anker relativ nahe an meinen bisher beliebtesten Sandstrand auf den Bahamas.

Nach einer ca. 1 bis 1 1/2 Stunden langen Entspannungspause bemerkte ich eine Drohne, die sich unverschämt nahe dem Heck der MiAdelita näherte.

Schnell suchte ich die Umgebung nach dem Piloten ab und entdeckte am Strand meine Freunde der Naïa und Okeanos, die mir energisch zuwinkten; eine gelungene Überraschung sie wieder zu sehen!

Zusammen gingen wir dann ins nahegelegene Resort, um auf unser Wiedersehen anzustossen.

Sie hatten ein Auto gemietet, um die doch relativ lange Insel zu entdecken, denn sie hatten ihre Schiffe weiter südlich geankert, wo meine MiAdelita wegen ihres Tiefgangs nicht dazukommen kann.

Also trennten wir uns noch vor Sonnenuntergang, da sie das Mietauto zeitlich zurückgeben mussten.

Zurück auf dem Boot genoss ich den ruhigen Abend und den stimmungsvollen Sonnenuntergang.


Angenehmes Segeln nach Long Island.
Angenehmes Segeln nach Long Island.
...mit dem neuen Dinghy im Schlepptau...
...mit dem neuen Dinghy im Schlepptau...
Ankunft an meinem Ankerplatz auf Long Island.
Ankunft an meinem Ankerplatz auf Long Island.
Mit Markus, Ute, Thomas und Claudia (v.l.n.r) entlang dem traumhaften Sandstrand spazierend.
Mit Markus, Ute, Thomas und Claudia (v.l.n.r) entlang dem traumhaften Sandstrand spazierend.
Selfie...
Selfie...
Da hat sich ein skipper wohl verschätzt beim Anstranden...!
Da hat sich ein skipper wohl verschätzt beim Anstranden...!

2. bis 4. März 2025

Im Gegensatz zur Wetterprognose begann der Sonntag fast wolkenlos und bei schwachen Wind.

Den Tag gestaltete ich zum relaxen und (fast) nichts tun: nach dem Frühstück machte ich mich mit dem Dinghy auf die kurze Strecke zum Strand und lief die ca. 2km dieses wunderschönen feinen Sandstrands zum Resort Cape Santa Maria, wo ich mich erkundigen wollte, ob in der Nähe eine Autovermietung sei.

Nachdem ich drei Kontaktnummern an der Rezeption des resorts bekam, gönnte ich mir eine "frozen piña colada" am Strand und arbeitete mich telefonisch die Autovermietungstelefonnummern durch.

Schliesslich wurde ich einig mit Carlos, der mir dann noch am gleichen Tag um 17:00Uhr ein Auto zu meinem Dinghy-Strandabschnitt brachte; für $75 pro Tag einen fairen Preis.

Nach einem kurzen Schwatz mit einem 86jährigen Kanadier, der ein Ferienhaus auf der Höhe meines Ankerplatzes an Land besass und die Wintermonate hier verbrachte, machte ich mich auf zurück zum Boot.

Am nächsten Morgen bestieg ich das Mietauto um 9Uhr, um die Insel auf dem Landweg zu erkunden, da dies per Schiff mit meinem Tiefgang von 2.7m nicht möglich war: die gesamte Ostküste von Long Island hat ein Tiefe von weniger als 2m, und dies noch ziemlich weit von der Küste entfernt!

Auf der über 80km weiten Fahrt nach Süden gibt es nur eine Strasse, mit relativ wenig Verkehr, die ich vollgespickt mit Schlaglöcher vorfand. Trotzdem kam ich flott voran, auch wenn ich hie und da mal einem Loch nicht ausweichen konnte.

Die mit wenigen Sehenswürdigkeiten beschenkte Insel, ausser ihren wunderschönen Sandstränden, bot eigentlich nur 3 Hauptattraktionen an:

1. Dean's Blue Hole: ein über 200m tiefes Wasserloch im Meer gleich in Strandnähe, welches als Übungsobjekt für Abnoe-Taucher dient,

2. Shrimp hole: eine inländisch liegende Grotte, die vom Meer unter Wasser geflutet ist und von unzähligen roten Krevetten bewohnt wird, und

3. Das Columbus Monument ganz im Norden der Insel, wo angeblich Clumbus am 17. Oktober 1492, nachdem er 5 Tage vorher zum ersten Mal auf der Insel San Salvador den Amerikanischen Boden küsste, zum zweiten Mal an Land ging.

Auf dem Weg zurück zum Ankerplatz machte ich noch einen Stopp in Thompson Bay, ca. in der Mitte der Insel, wo ich die Besatzungen der Naïa und Okeanos (beide ankerten in dieser Bucht, in welcher MiAdelita wegen der Tiefe keinen Zugang hat) traf und mit ihnen im Paradiso beach resort auf der Westküste ein leckeres Mittagessen einnahm.

Um 17:00Uhr parkierte ich das Auto an derselben Stelle, wo ich es bekommen hatte. Es wurde dann später vom Vermieter wieder abgeholt.

In der Zwischenzeit legte der Wind aus Nordnordost zu und es entwickelte sich eine unangenehme Welle in der Bucht.

Da ich sicher gehen wollte, dass bei Winddrehung die MiAdelita nicht an den Strand gedrückt wird, setzte ich den Anker neu mit grösseren Abstand zum Strand.

In der Nacht nahm der Wind an Stärke zu und das Schaukeln wurde intensiver, es hinderte mich jedoch nicht, einen befriedigenden Schlaf zu finden.

Am Vormittag des nächsten Tages nahm der Wind nochmals zu und drehte mehr auf Nordost und erreichte in den Böen über 30 Knoten. Da jedoch ich auf der Leeseite der Insel ankerte, beruhigte sich die Welle zusehends. Der Anker jedoch grub sich nicht ein und hatte zur Folge, dass das Boot nicht an der gleichen Stelle blieb: die Kraft der Windböen war einfach zu stark und schob das Boot ein wenig vor sich hin!

Mit mehr Kette konnte ich die Situation jedoch stabilisieren.

Den ganzen Tag blieb ich an Bord und genoss das "dolce far niente" bei windigen aber sonnigen Wetter.

Die MiAdelita unweit des Strandes...
Die MiAdelita unweit des Strandes...
Wiedereinmal eine wunderschöne Abendstimmung!
Wiedereinmal eine wunderschöne Abendstimmung!
Dean's Blue hole eingebettet zwischen Felsen.
Dean's Blue hole eingebettet zwischen Felsen.
Apnoe-Taucher auf einen Floss mitten über dem Loch.
Apnoe-Taucher auf einen Floss mitten über dem Loch.
Auch auf den Bahamas viel Plastikmüll angeschwemmt...
Auch auf den Bahamas viel Plastikmüll angeschwemmt...
Die Shrimp-hole-Grotte mit Salzwasser und vielen Krevetten!
Die Shrimp-hole-Grotte mit Salzwasser und vielen Krevetten!
Beim Paradiso Beach Resort beim Mittagessen...
Beim Paradiso Beach Resort beim Mittagessen...
Beim Columbus Monument auf der Nordseite von Long Island.
Beim Columbus Monument auf der Nordseite von Long Island.
Das Columbus Monument.
Das Columbus Monument.
Columbus Monument
Columbus Monument

5. bis 9. März 2025

Am Morgen des 5. März hatte sich der Wind ziemlich beruhigt und wehte schwach aus nordöstlicher Richtung. Das heisst ich lag auf der Leeseite der Long Island Insel und infolgedessen konnte sich keine Welle aufbauen.

Bei strahlenden Sonnenschein legte ich um 10Uhr nach dem Frühstück los, zurück nach George Town.

Schnell setzte ich die Segel und trotz schwachen Windes zwischen 8 und 10 Knoten ging es mit 6 bis 7 Knoten Geschwindigkeit flott voran, sodass ich in vier Stunden die 25 Seemeilen lange Strecke hinter mich bringen konnte.

Den Anker setzte ich wie schon die vorhergehenden Male fast am gleichen Ort, in der gegenüberliegenden Bucht von George Town.

Die Naïa kam auch noch vom südlichen Teil von Long Island herüber und liess ihren Anker unweit von der MiAdelita nieder, noch bevor die Sonne unterging.

Am nächste Morgen hatte der Wind ordentlich zugelegt, sodass es mir nicht wohl war, mein Vorhaben mit dem kleinen Dinghy die über 1sm weite Strecke hinüber nach George Town zu wagen; die kleine aber steile Welle wäre eine zu grosse Herausforderung, um mit der kleinen "Nussschale" trocken eine Fahrt zu überstehen. So blieb ich den ganzen Vormittag auf dem Boot.

Am frühen Nachmittag hatte ich mich mit Claudia und Thomas zu einem späten Mittagessen im Chat&Chill Restaurant verabredet.

Die Spare Ribs waren wieder, wie schon bei den vorhergehenden Besuchen, ausgezeichnet!

Später kamen noch Melanie und Markus von der Emma hinzu, ein Deutsches Ehepaar, welches schon seit drei Jahren in der Karibik herumsegeln, aber im Mai dann wieder zurück nach Europa segeln wollen.

Noch vor dem Eindunkeln fuhren wir wieder zu unseren jeweiligen Schiffen zurück.

Um 18:30Uhr war dann der Start einer SpaceX-Rackete in Texas angesagt.

Gespannt suchte ich den Horizont Richtung Westen ab, um das Schauspiel nicht zu verpassen.

Nach wenigen Minuten sah man dann die Rackete als Lichtkegel aufsteigen, aber irgendwie verlor die Bodenstation nach ca. 8 Minuten die Kontrolle und entschied sich, die Rackete (nur den oberen Teil, denn der untere Teil war mittlerweile sicher zurückgekehrt) zu zerstören: schön sichtbar war der Feuerball am Himmel und die Teile flogen dann entlang den Bahamas und meinem Sichtfeld vorbei, währenddessen sie verglühten. War wohl ein teures Feuerwerk aber faszinierend zu beobachten!

Am Freitag den 7. März war Einkaufen auf der Tagesordnung, denn einige Grundnahrungsmittel sind auf dem Schiff bereits zur Neige gegangen und ich wollte noch für meine letzten Tage auf den Bahamas meine Vorratskammer füllen, denn meine Aufenthaltserlaubnis war nur noch bis am 13. März gültig.

Nachdem ich noch schnell bei der Einwanderungsbehörde mich wegen einer Aufenthaltsverlängerung informierte, war die Entscheidung bald auszureisen schnell gefallen, denn der Spass hätte mit $200 zu buche geschlagen. Und ich wollte sowieso nicht allzu spät wieder zurück zu meinem "Heimathafen" in der Chesapeake Bay sein, denn für den Sommer habe ich bereits schon neue Abenteuer in der Planung.

Nach dem Einkaufen und der Fahrt zurück zum Boot, entschied ich mich sofort loszufahren: Richtung Nordwesten, Richtung Florida, aber in kleinen Etappen.

Nach dem Ankerlichten setzte ich sogleich die Segel, musste jedoch mit dem Motor nachhelfen, denn der Wind war zu schwach.

So ging es auch die ganzen 35sm bis ich hinter Lee Stocking Island, wo ich schon einmal zusammen mit der Naïa gelegen hatte, den Anker setzte.

Der Abend war sehr ruhig und ich genoss den Frieden und die Einsamkeit dieses schönen Ankerplatzes.

Zurück in George Town am wohlbekannten Ankerplatz...
Zurück in George Town am wohlbekannten Ankerplatz...
Gut sichtbar die Explosion der SpaceX Rackete!
Gut sichtbar die Explosion der SpaceX Rackete!
...und die herabfallenden und verglühenden Wrackteile.
...und die herabfallenden und verglühenden Wrackteile.

Wie der Vorabend aufgehört hatte, fing der Tag vom 8. März auch an: schön und fast windstill.

Nach dem gemütlichen Frühstück mit Rühreier nach Mexikanischer Art, fuhr ich um 9Uhr los und nachdem ich die schmale Durchfahrt auf die Ostseite der Inseln hinter mir liess, setzte ich sogleich die Segel.

Der Wind wehte aus achterlicher Richtung mit maximal 5 Knoten. So dümpelte ich mit 3.5 Knoten dahin, bis ich mich aufraffte, den Genacker zu setzen.

Mit diesem Segel erreichte ich vielleicht einen halben Knoten mehr...

Gegen Mittag dann schlief der Wind gänzlich ein und ich nahm den Genacker wieder runter und startete die Maschine, die ich erst beim ankern wieder abschaltete.

So flach habe ich das Meer seit meiner Zeit im Mittelmeer nicht mehr gesehen: es erinnerte mich an den Zürichsee an ruhigen Tagen!

Spontan entschied ich mich um 16:30Uhr in einer kleinen Bucht auf der Ostseite von Compass Cay zu übernachten: eine ruhige Bucht, wo ich das einzige Schiff war!

Da eine fast unsichtbare Dünung in die Bucht hereinkam und das Boot um die Längsachse schaukelte, nahm ich das Grosssegel heraus, was das Boot sofort beruhigte: eine schon im Mittelmeer erfolgreich angewandte Technik, um eine ruhige Nacht zu verbringen.

Wieder mal den Genacker gesetzt, jedoch ohne grosse Wirkung.
Wieder mal den Genacker gesetzt, jedoch ohne grosse Wirkung.
Völlig ruhiges Meer!
Völlig ruhiges Meer!
Mein Ankerlatz bei Compass Cay.
Mein Ankerlatz bei Compass Cay.

Die ganze Nacht schien kein Wind geweht zu haben und dies setzte sich am Tag auch fort: das Meer war ruhig und die leichte Brise kam von hinten, also wieder den Motor anwerfen.

Bis zum Mittag erreichte ich dann den Durchstich bei Highborne Cay, wo ich zur Westseite der Inselkette der Exumas wechselte, um den direkten Weg nach Nassau zu segeln.

Bei der schmalen Durchfahrt bei Highborne Cay entschied ich mich, weil der Wind gut in den Segeln stand, ohne Motor und vollem Tuch durch die Passage zu segeln. Dabei unterschätzte ich den Wind, sodass ich mit bis zu 9.5 Knoten durchsauste!

Hatte aber Glück, dass kein anderes Schiff zu diesem Zeitpunkt in der Durchfahrt war und die, die es vorhatten, respektvoll am Eingang warteten, bis dieser "Segeldesperado" durch war! Hat mir schon ein bisschen einen Adrenalinkick gegeben!

Bis nach Nassau ging es dann wieder ruhig weiter und ich machte mit Segel und Motor 6.5 Seemeilen pro Stunde gut.

Noch vor Sonnenuntergang konnte ich meinen Anker hinter Rose Island setzen und genoss den ruhigen Ankerplatz mit einem leckeren Abendessen und tollen Abendstimmung.

Bei der Highborne Cay Marina vorbei.
Bei der Highborne Cay Marina vorbei.
Die Farbe des Meeres änderte sich nach der Durchfahrt: auf der Westseite hellblau, auf der Ostseite grün...!?
Die Farbe des Meeres änderte sich nach der Durchfahrt: auf der Westseite hellblau, auf der Ostseite grün...!?
Tolle Abendstimmung bei Nassau: Sonnenuntergang hinter dem Atlantis Hotel.
Tolle Abendstimmung bei Nassau: Sonnenuntergang hinter dem Atlantis Hotel.
Auch Mega-Yachten suchten den Schutz von Rose Island!
Auch Mega-Yachten suchten den Schutz von Rose Island!

10./11. März 2025

Am Morge des 10ten machte ich mich schon bei Tagesanbruch fertig und segelte sogleich los, denn ich wollte beizeiten an meinem Ziel auf Berrys Island ankommen, denn am Nachmittag war dann starker Wind aus Westen angesagt.

Aber vorerst wehte der Wind von Südsüdwest und mit 10 Knoten doch zu wenig, um Meilen zu machen. So liess ich den Motor mit den Segel weiter laufen.

Nach zwei Stunden nahm jedoch der Wind stetig zu, sodass ich auch ohne Motor zügig vorankam.

Je länger die Fahrt dauerte, umso stärker wurde der Wind und umso grösser die Welle, die von achterlichen backbord mich anschob. Ja, es wurde zu einer recht sportlichen Fahrt, denn der Windmesser zeigte zeitweise bis 25 Knoten an und ich wollte nicht das Grosssegel reffen, denn es hiess dann, das Boot in den Wind zu stellen! Und bei so einer Konfiguration hatte ich schon vor 3 Monaten ein Loch ins Segel gerissen!

Also blieb ich auf Kurs und mit bis zu über 9 Knoten sauste ich dem Ziel entgegen.

In der Nähe der Berrys Islands wurde die Welle dann ein wenig kleiner und der Wind nahm ein wenig ab, sodass ich entspannt die letzten 15 Meilen bis zu meinem Ankerplatz in einer vom Westwind geschützten Bucht auf Great Harbour Cay zurücklegen konnte.

Rechtzeitig warf ich den Anker, denn der Wind nahm bereits wieder auf über 20kn zu; da war ich froh, dass der sandige Boden dem Anker guten Halt bot!

Mit mir waren nur gerade 8 Boote in der sehr geräumigen Bucht.

Am späten Nachmittag und in der Nacht nahm der Wind aus Westen nochmals zu und um ca. 23Uhr kam dann auch noch die Gewitterfront, die jedoch nur ein paar Blitze und einen kurzen Regenguss brachte.

Schon am Morgen legte der Wind zu und es ging flott voran...
Schon am Morgen legte der Wind zu und es ging flott voran...
Mit dem zunehmenden Wind nahm auch meine Angst zu, das Dinghi wieder zu verlieren: so zerrte ich es ins Kockpit!
Mit dem zunehmenden Wind nahm auch meine Angst zu, das Dinghi wieder zu verlieren: so zerrte ich es ins Kockpit!
Am Ankerplatz auf Great Harbour Cay.
Am Ankerplatz auf Great Harbour Cay.

Am nächsten Morgen war ich schon früh wach, denn der Wind hatte in der Zwischenzeit auf Nord gedreht, von wo die Bucht gegen die Welle nicht geschützt war. So gab es ein anständiges Schaukelfest, was mich jedoch nicht so sehr störte.

Da der Wind immernoch mit über 20kn bliess, aber in der nächsten Nacht nachlassen würde, entschied ich mich den Tag an Ort zu bleiben und dann erst am nächsten Tag weiter zu segeln.

Ich nahm die Gelegenheit wahr mit dem Dinghi an Land zu fahren und mir zu Fuss ein Bild der Insel zu machen.

Wirklich viel zu sehen gab es nicht, aber ich gönnte mir einen leckeren Hamburger in einem kleinen Restaurant zum Mittagessen.

Landschaftlich das Schönste der Insel war wiederum der Strand, wo ich mein Dinghi gelassen hatte: wird wohl bis auf weiteres das letzte Mal sein, um diesen letzten schönen Bahamas Strand mit türkisblauen Wasser und fast weissen Sand zu geniessen, denn am nächsten Tag war dann die nonstop Überfahrt nach Florida auf dem Programm.

Der Ort auf Great Harbour Cay: Bullock's Harbour.
Der Ort auf Great Harbour Cay: Bullock's Harbour.
Kleine Imbissbude wo ich einen Hamburger verzehrte...
Kleine Imbissbude wo ich einen Hamburger verzehrte...
Viele von den Gezeiten überflutete Mangovenwälder...
Viele von den Gezeiten überflutete Mangovenwälder...
Im Hintergrund die ankernde MiAdelita.
Im Hintergrund die ankernde MiAdelita.
Wohl das letzte Mal an diesen paradiesischen Strände vor meiner Überfahrt zurück in die USA!😞
Wohl das letzte Mal an diesen paradiesischen Strände vor meiner Überfahrt zurück in die USA!😞